Mit meinen Arbeiten möchte ich der Alltagswahrnehmung einen Kick verpassen. Wenn ich male, zeichne oder collagiere, werfe ich einen anderen als den gewohnten Blick auf die Dinge. Ich setze dem „real Existierenden“ die verändernde Kraft der Fantasie entgegen.
Die bloße Abbildung des Sichtbaren, und sei sie noch so perfekt, ist nicht (mehr) mein Ziel in der Kunst. „Wichtig ist allein, was wir nicht sehen.“ (Thomas Bernhard).
Überflüssiges soll – anders als in meinen frühen Arbeiten – weggelassen und das Zuviel auf das Wenige reduziert werden. Auf das Einfache.
Alles Eindeutige möchte ich in meinen Arbeiten nach Möglichkeit vermeiden. Ich denke, das Uneindeutige lässt mehr Raum für die Fantasie der anderen; es muss auch nicht weiter erklärt werden. Das, was ein Bild aussagt, liegt im vielzitierten „Auge des Betrachters“. Er oder sie „macht sich selber ein Bild“.
Der Zufall: ein nimmermüder und verrückter Verbündeter. Er arbeitet mir zu, ich arbeite ihn ein. Und staune.
Für mich wird ein Kunstwerk durch das Überraschende und Unperfekte erst lebendig und vollkommen („when too perfect, lieber gott böse“, Nam June Paik).